Jerzy Montag

deutscher Jurist (Strafverteidiger); Mitgl. d. Bayerischen Verfassungsgerichtshofes; MdB 2002-2013; dort u. a. rechtspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion; 1998-2002 Landesparteivorsitzender in Bayern.

* 13. Februar 1947 Kattowitz (Polen)

Herkunft

Jerzy Montag wurde am 13. Febr. 1947 in Kattowitz (Schlesien/Polen) als Sohn eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter geboren. Sein Vater überlebte in der NS-Zeit das Konzentrationslager Blechhammer, ein Außenlager von Auschwitz. In den 1950er Jahren wanderte die Familie in die Bundesrepublik Deutschland aus, seine Jugend verbrachte M. in Mannheim.

Ausbildung

Nach dem Abitur am Mollgymnasium Mannheim (1966) studierte M. Soziologie, Politikwissenschaft und Jura an den Universitäten Heidelberg, Mannheim und München. Zu jener Zeit war er Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und an Studentenprotesten beteiligt, 1973 bzw. 1975 legte er das Erste und Zweite Juristische Staatsexamen ab.

Wirken

Danach arbeitete M. freiberuflich in München als Fachanwalt für Strafrecht und verteidigte nach eigener Aussage auch "viele, die links und angeklagt waren", u. a. Kriegsdienstverweigerer (SZ, 23.11.1998). Er teilte sich 18 Jahre lang eine Kanzlei mit Werner Dietrich, dessen Lebensthema die Aufdeckung der Hintergründe des Oktoberfest-Attentats von 1980 wurde.

Über die Anti-Atomkraft-Bewegung stieß M. zu den GRÜNEN, deren Mitglied er 1984 wurde (ab 1993: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). 1990-1998 bekleidete er ...